Systemaufrufe können fehlschlagen, auch unter Einhaltung der Schnittstellendefinitionen. Werden solche Fehler nicht korrekt behandelt, können Anwendungen ausfallen. Solche Ausfälle können besonders dann vermieden werden, wenn es sich um transiente Fehlerursachen handelt. Transiente Ursachen können z. B. durch Wiederversuch toleriert werden. Wir stellen ein Kern-Modul für Linux 4 vor, das eine Wiederversuchslogik in die Systemaufruftabelle lädt. Die Logik ist auf konkrete Anwendungsfälle über das zugrunde liegende Fehlermodell anpassbar. Für die Anpassung wird eine Heuristik beschrieben, die auf Kombination möglicher Systemaufrufe und deren Rückgabewerten basiert. Die Funktionsfähigkeit des Kern-Moduls wird mit einer Beispielanwendung demonstriert, die eine Wettlaufbedingung bei der Speicherallokation provoziert. Ist das Kern-Modul geladen, resultiert kein Ausfall mehr. Der zzgl. Rechenaufwand des Moduls beträgt im fehlerfreien Fall ≈1 %.