Zuse Z23

Sie sieht aus wie ein grauer Büroschreibtisch mit blechernen Unterschränken, ist aber tatsächlich ein Computer: die Zuse Z23. Vor über 50 Jahren war sie die erste elektronische Rechenanlage der FAU und die Grundlage für die elektronische Datenverarbeitung der Universität. Heute ist sie eine Rarität und Teil der Informatik-Sammlung Erlangen.

Zuse Z23 Sie wurde 1958 entwickelt und ging 1961 in Serienproduktion. Dieser vollständig in Transistortechnik aufgebaute Rechner (2700 Transistoren und 6800 Dioden) mit einem Takt von 140.000 Hz pro Bit verfügt über einen Magnettrommelspeicher mit 8192 Wörtern à 40 Bits und einen Ferritkernspeicher. Peripheriegeräte, wie Magnetbandspeicher, analoge Ein-/Ausgabegeräte sowie Lochstreifenleser und -stanzer gehörten ebenfalls zur Ausstattung. Die Z23 kostete damals 340.000 DM, bzw. 640.000 DM mit allen Zusatzgeräten. Sie bildete den Grundstein der elektronischen Datenverarbeitung an der FAU.

Insgesamt wurden durch die Zuse KG, dem Unternehmen des Computerpioniers Konrad Zuse, 98 Maschinen dieses Typs gebaut, die an vielen deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen eingesetzt wurden. Der Zuse Rechner wurde sowohl in der Forschung als auch in der Lehre eingesetzt. An ihr wurde der mathematische Nachwuchs ausgebildet, z. B. in der Programmierung und der Anwendung von ALGOL, einer Familie von Programmiersprachen, die ab Ende der 1950er Jahre bis in die 1980er Jahre verwendet wurde. Mit ihr wurden Forschungsaufgaben des mathematischen und medizinischen Instituts bearbeitet, aber auch die von anderen naturwissenschaftlichen Instituten.

Bald folgte zusätzlich die Übernahme von Aufgaben aus der Universitätsverwaltung. Nach einer vierzehnjährigen Betriebszeit musste die Z23 neueren Rechneranlagen weichen und wurde im Christian-Ernst-Gymnasium in Erlangen noch weitere 7 Jahre bis 1983 betrieben. Nach zahlreichen Jahren Stillstand, konnte sie durch reichlich Tüftlerleidenschaft und technisches Fingerspitzengefühl wieder zum Laufen gebracht werden und darf sich zu einer der wenigen noch voll funktionstüchtigen ZUSE-Rechenanlagen weltweit zählen.

Vor bzw. nach dem offiziellen Programm der Fachgruppe besteht die Möglichkeit, sich die Z23 durch Edwin Aures und Volkmar Sieh, welche maßgeblichen Anteil an der Wiederinbetriebnahme hatten, vorführen zu lassen:

  • am Montag um 12 Uhr
  • am Dienstag ab 12:30 Uhr

Treffpunkt ist der K1 (Brose Saal) – von dort geht es dann gemeinsam in das etwa 150m entfernte Gebäude. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

Bitte beachten: Durch die räumlichen Begebenheiten (im Zusammenhang mit der Coronasituation) sind derzeit nur 15 Teilnehmer pro Führung möglich.